no school - only abstraction is revolution

 

curated by Kaeseberg

 

8. August bis 29. August 2009

Vernissage: 08.08.09, 20 Uhr

Finissage: 29.08.09, 20 Uhr

 

no school - only abstraction is revolution

Abstrakte Kunst im Fokus - warum ist sie revolutionär?

Die Nazis  haben sie entartet genannt und verbrannt,

die Stalinisten haben sie  verboten,

heute im Turbokapitalismus wird sie von rechten  

Schreibern und  sich selbst konservativ nennenden Künstlern mit  

Schlagworten wie "Scharlatanerie" denunziert. Soweit die  Fakten,  

für mich überzeugende Stützen dieser These.

Kunstwerke, die angeblich alle Kinder fast aller Betrachter auch  

selber machen könnten, - und trotzdem ecken sie extrem an wie wohl  

kaum eine andere Kunstposition.

No school - in der Zone der Dominanz der figürlichen Malerei finde  

ich es zeitgemäß zu zeigen, dass noch andere künstlerische  

Ausdrucksformen gleicher Qualität existieren. Die visuelle  

Sprengkraft und permanente Relevanz abstrakter Kunst besteht für  

mich vor allem aus der Radikalität der Umsetzung ihr zugrunde  

liegender Ideen wie beispielsweise einer modernen, neuen,  

reduzierten Ästhetik und Gestaltung. Relativiert wird dabei die  

Notwendigkeit kunsthandwerklicher Perfektion oder die Zugehörigkeit  

zu Malschulen.

Seit dem Wiedererscheinen der abstrakten Kunst in der Welt, in der  

klassischen Moderne zu Anfang des 20ten Jahrhunderts, ist die  

Diktatur der elitären bürgerlichen Kunstakademien beendet.

Die Ausstellung stellt verschiedene Positionen abstrakter Kunst  

gegenüber: amerikanische Minimalisten, zwei Beuys-Schüler und einen  

sächsischen Pionier. Zeitlose Klassiker fernab aller Trends und  

Hypes wie Sol Lewitt, Donald Judd und Robert Motherwell, den  

legendären Blinky Palermo (den meiner Meinung nach besten Leipziger  

Künstler), den Dresdner Einzelgänger Wilhelm Müller und den Beuys- 

Schüler Ruprecht Dreher aus Berlin.

Signale aus der großen und kleinen Welt der modernen abstrakten  

Kunst der letzten 35 Jahre.

 

KAESEBERG, Juli 2009